Was machen diese Zeiten mit uns? Mit uns, die wir „eigentlich“ nur in Frieden leben wollen.
Ich meine nicht die, die sowieso alles besser wissen, können, und machen ja sowieso! Die uneinsichtig, beratungsresistent und voller komischer Überzeugungen jeden Tag ein bißchen verbitterter werden. Oft ohne es zu merken, bzw. es nicht merken zu wollen. Neeee, die mein ich nicht.
Ich meine uns. Wir, die wir selbstreflektiert und bereit zur Veränderung durchs Leben hoppeln. Wir, die oft schwere Schicksalsschläge zu meistern hatten. Wir, die nie aufgegeben haben.
Ich sach ma so. Es ist nicht einfach. Die Welt braucht eine Pause. Zum Durchatmen. Eigentlich. Dafür war dann wohl Corona gekommen. 😉 …
Und da kommt dann noch ein narzisstischer, kranker Mann, der über viele Jahre an seinem Plan getüftelt hat und nun einen Krieg führt. Kalt und grausam, ohne einen Funken Selbstreflektion. So sind im übrigen Menschen, deren Narzissmus durch äußere Einwirkung gefüttert wird. Von anderen Menschen, die diese Mechanismen nicht durchschauen und sich blenden lassen. Sich mitreißen lassen in einen Strudel von noch mehr Gewalt und Hass,
Was können wir machen? Was kann jeder einzelne für sich tun, ohne die anderen zu vergessen?
Wenn es mir gut geht, habe ich die Kraft, um anderen in schweren Zeiten beizustehen. Okay, Gott sei Dank habe ich keinen Krieg im realen Sinne erlebt. Aber einen schwarzen Krieg im Kopf. Der lähmt. Der mich verzweifeln und kraftlos werden ließ.
Fast jeder hat doch ausweglose Situationen in seinem Leben gehabt, jeder geht halt anders damit um. Die einen werden hart und bleiben im Außen, beschweren sich über Umstände, Ausländer, die Regierung, ach was weiß ich noch über was alles! Andere verfallen in Verzweiflung, Lethargie und Selbstmitleid. Jeder so wie er es für sich beschließt.
Und nun ist da eine echte Bedrohung, eine, die die ganze Welt erschüttert. Eine, deren Ausmaß wir immer noch nicht absehen können. Die eigenen Sorgen und Probleme werden plötzlich ganz klein und bedeutungslos. Menschen werden gemordet und vertrieben. Nichts und niemand hat das Recht so etwas zu tun. Was wir tun können? Da sein. Zuhören. Den Geflüchteten einen vorübergehenden sicheren Hafen geben. Für mich ist es egal welche Nationalität, Hautfarbe jemand hat.
Wer Hilfe benötigt bekommt sie. Punkt! Oder eher Ausrufezeichen. !!!
In dem Rahmen, in dem ich helfen kann. Ohne mich zu vergessen.
Ich habe ein Zimmer für eine Dame aus der Ukraine und ihre 4 Hunde bereitgestellt. Wir beide leben momentan in einer Multikulti WG auf dem Lande. Da ich auch immer noch nicht ganz genesen bin, brauche ich immer wieder Auszeiten um mich zu erholen. Kraft tanke ich bei Deus und Mio. Die passen grad gut auf mich auf. Kraft gibt mir auch mein junger Hund, die wie ein Schatten an meiner Seite ist und immer wieder über sich hinauswächst. Ob sie mit in die Ämter geht, oder ukrainische und hiesige Kinder zum Lachen bringt oder mit mir eng angekuschelt abends einschläft.
Sie ist auch der Zeiger, der mir sagt: jetzt ist es Zeit. Zeit für eine Pause.
Diese nehme ich mir. Für mich. Um wieder Kraft zu haben. Ohne mich zu vergessen.
Helfen macht glücklich. Aber nur, wenn man sich selber auch das gibt, was die anderen bekommen. Verstehsse??? 🙂
Und ganz vielleicht gibt es doch eines Tages Frieden auf der Welt…
Bis dahin müssen wir Frieden in uns schaffen und denen helfen, die durch Krieg und Vertreibung gerade keinen inneren Frieden finden können.
Und die, die Hetze und Lügen verbreiten, dürfen wir getrost ohne schlechtes Gewissen aus unseren Leben verbannen!
Frei nach Bertold Brecht: Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher…