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Angst. Da bist Du ja wieder. Mit Dir habe ich nicht mehr gerechnet! Wir haben uns ja schon vor langer Zeit voneinander verabschiedet. Und nun stehst Du plötzlich bei mir und vielen anderen lieben Menschen vor der Tür. Klopfst, kratzt und möchtest rein.

Ich habe schon mitbekommen, dass Du da bist, aber ich möchte nichts mehr mit Dir zu tun haben. Es ist Dein gutes Recht, es mal wieder zu probieren. Es ist allerdings mein gutes Recht, Dich zwar wahrzunehmen, aber vor der Tür stehen zu lassen.

Da Du so lästig bist, lasse ich mich netterweise auf einen kurzen Schnack mit Dir ein. Aber Du musst leider draußen bleiben.

Du hast Dir einen neuen Namen gegönnt, Corona nennst Du Dich jetzt. Ein sehr netter Name, der leider täuscht. Ich nenne Dich lieber weiter Angst. Denn das ist das Gefühl was Dich besser beschreibst in meinen Augen.

Dieses Gefühl lähmt, verunsichert, lässt nicht zu dass wir zur Ruhe kommen.

Doch es gibt ein anderes, stärkeres Gefühl was sich breitmacht. Dich in den Hintergrund schiebt, abdrängt, bis Du nur noch klitzeklein bist. Wenn ich es beschreiben soll, würde ich die Worte warm, gemütlich, wohlwollend und wohltuend nehmen.

Es heißt Hoffnung und die grosse Schwester ist die Zuversicht. Da staunste ne? Wie konnte das passieren? Du bist es gewohnt, Deine Macht auszuüben und nun das! Tja liebe Angst, Du hast nur solange die Macht, bis wir Dich ausladen. Dir die Tür vor der Nase zuschlagen und uns andere Gäste einladen.

Das können wir bei Deinem Namensvetter, dem Virus leider nicht. Der Umgang mit ihm wird allerdings möglicher, wenn Du nicht auch noch deinen Senf dazu gibst.

An Deine Stelle lasse ich nun die Hoffnung und die Zuversicht rein. Die beiden vertragen sich übrigens auch prima mit allen Tieren.

So, liebe Angst nun kannst Du bitte gehen. Hier ist kein Platz für Dich! Machs gut und vielleicht suchst Du Dir ja einen neuen Job. Einen der die Türen öffnet.

Auch die liebe Nelli hat vor einiger Zeit schon erkannt, dass Du kein guter Begleiter bist:

Angst hat jeder… sagt C.! Wir als Fluchttiere natürlich immer wieder und ganz besonders. Angst jemand geliebtes zu verlieren zum Beispiel. Aber auch die Zweibeiner haben Angst, Angst im dunkeln, Angst alleine zu sein, Angst Gefühle zu zeigen, Angst vor Spinnen (hihi die sind voll süss und so klitzeklein, da könnt ich nie Angst vor haben), Angst vor Nähe und noch viel mehr so Angstdinger.

Manchmal spüre ich, dass ein Zweibein Angst hat. Es war anfangs schwer, das einzuordnen. Die haben dann immer so ne ganz komische Energie! Riechen auch anders. Manche fuchteln dann ganz besonders wild mit ihren Hufen (Händen Anm. C.) oder Stöcken die sie dadrin haben. Manche fallen so komplett in sich zusammen wie’n Haufen Blätter im Wind. Dann wissen wir als Fluchttiere garnixmehr. Wir sollen irgendwas machen, aber die Körpersprache der Zweibeiner signalisiert uns: ACHTUNG Angst im Anzug!!!

Oder auch einfach nix… Da kannste Dich nicht sicher fühlen! Wie sollen wir denn damit umgehen? Die Ängste der Zweibeiner beruhen, genau wie unsere auf nich schönen Erlebnissen. Ok, wir haben auch noch den Fluchtinstinkt, das macht das ganze ja nicht einfacher für alle. Wir sind von den Zweibeinern abhängig, so wegen Essen und Wasser und überhaupt! Allerdings wir leben wir im Hier und jetzt und sind in der Lage schlimme Erlebnisse zu überwinden und alte schlimme Muster gegen gute neue zu tauschen.

Siehste!! Und nun gehe ich und unterhalte mich mit Hoffnung und Zuversicht, die sind nämlich viel cooler als Du.