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Am liebsten gut… Das war die Antwort meines Vaters auf die Frage: Wie geht es Dir?

Das ist doch das, was sich wahrscheinlich jeder von uns wünscht, dass es ihm/Ihr gut geht.  Aber wie schaffen wir das? Keine Ahnung. Ich bin der festen Überzeugung, das jeder für sich seinen eigenen, ganz persönlichen Weg finden darf.

Die Wege sind so unterschiedlich wie wir selbst. Ich kann hier also nur für mich sprechen. Und mir geht es am liebsten gut. Aber … Mal so ganz im Vertrauen.

Es gibt doch immer den einen Moment oder das eine Gegenüber.

Die uns zeigen, wo wir im Leben momentan stehen. Was wirklich wichtig ist. Wie es weitergehen soll.

Weitergehen kann.  Weitergehen darf.

Das Gegenüber, an dem wir wachsen, verzweifeln, mit dem wir uns freuen, das uns wütend macht, das uns genau aufzeigt, wo, was und warum etwas in unserem Leben passiert und passieren darf, soll oder so ähnlich. Von jedem dieser Gegenübers dürfen wir lernen. Immer wieder aufs Neue.

Jedes Wesen hat eine ganz einzigartige Geschichte. Die nur sein Leben betrifft. Hat Erfahrungen und Erlebnisse gesammelt, die prägen. Zu dem machen, was jetzt hier in genau diesem Moment ist. Das klingt vielleicht ein bißchen abgedroschen und etwas pathetisch, bringt es für mich aber auf den Punkt.

Zu sich selbst stehen. Die ureigene Kraft entdecken. Frieden mit alten Geistern zu machen.

Jeder in seinem Tempo und auf seine ganz persönliche Art!  Für mich ist die Achtung und der respektvolle Umgang mit dem Gegenüber eins der zentralen Themen in meinem Leben.

Viele „Gegenübers“ begleiten uns durch das Leben. Wir gehen mit ihnen in Resonanz, von klein an. Sie prägen unser Leben im positiven wie im negativen Sinne.   –

Freundschaft, Liebe, Ruhe, Unruhe, Geduld, Ungeduld, Respekt, Erdung, Wertschätzung, Hass, Ehrlichkeit, Lügen, Selbstverständnis, Angst, Wut, Mut, Kraft, Demut, Dankbarkeit.

Mit jedem dieser Begriffe verbinden wir Gefühle. Mit dem einen vielleicht ein warmes, weiches, das wohltuend die Seele berührt. Mit anderen eher kalte, dunkle, unschöne Gefühle, die mich umklammern. Wieder andere lösen wenig direktes Gefühl in uns aus, mehr eine Ahnung oder Vorstellung von einem Gefühl, bzw. wie es sich anfühlen könnte. Kann man das Fühlen wieder lernen??  Wenn es weg ist? Durch traumatische Erlebnisse zum Beispiel. Nein, ich meine nicht die Sache mit der Herdplatte..

Das ist viel zu offensichtlich. Nein. Subtiler. Viel subtiler. Von außen oft nicht zu erkennnen.  Verbrannte Finger kann man sehen, eine verbrannte Seele nicht.

Ich sage ja. Das geht. Ich sage nicht es ist wie ein Spaziergang. Vielleicht eher wie eine Gebirgstour. Mit vielen Aufs und Abs. Aber es geht.

Wir handeln aus dem Gefühl. Bis etwas dazwischen kommt, das sich Erziehung nennt. ( Vera F. Birkenbihl)  Ein Satz der bei mir lange nachwirkt.

 

Was macht diese Erziehung? Im besten Falle werden wir durch sie eigenständige, mündige, empathische und verantwortungsbewusste Erdenbürger.  Manchmal allerdings geht es gründlich nach hinten los. Durch emotionalen Missbrauch, Vernachlässigung und/oder psychische Persönlichkeitsstörungen eines Elternteiles kann keine echte emotionale Bindung entstehen. Eine verhängnisvolle Endlosschleife entsteht. In dessen Zentrum sich das Kind nicht geschützt und behütet entwickeln kann, sondern aus der Not Überlebensstrategien entwickelt, um seinem Gegenüber immer einen Schritt voraus zu sein um „überleben“ zu können.

Als Kinder handeln wir intuitiv und aus dem Gefühl. Wenn wir dürfen. Wenn wir im geschützten Rahmen unseren Charakter entwickeln können, wenn wir Fehler machen dürfen, ohne in Bodenlose zu fallen. Wenn wir um unserer selbst geliebt werden, nicht nach der Summe unserer Leistungen bewertet werden. Werden diese wichtigen Grundbedürfnisse nicht erfüllt, werden wir emotional missbraucht oder vernachlässigt (aus welchem Grund dies auch immer geschieht.) entwickeln wir Überlebensstrategien, oft Hochsensibilität, um immer einen Schritt voraus zu sein. Dies kostet Kraft, wahnsinnige Kraft. Mit der Zeit geben einige auf, verfallen in eine Art erlernte Hilflosigkeit, leiden unter den traumatischen Erlebnissen. Als Erwachsene haben einige dieser ungeschützten Wesen oft extreme Anpassungsschwierigkeiten, entwickeln z.B. Suchtverhalten, Psychische Krankheiten, kommen im „normalen“ Leben immer weniger klar. Scannen ihre Gegenüber ein Leben lang um sich vermeintlich sicher zu fühlen. Vergessen bei aller Anstrengung das wichtigste. Nämlich sich selbst.

Authentisch zu sein bedeutet man selbst zu sein. Wahrhaftig, ungekünstelt, offen und entspannt. Ein authentischer Mensch strahlt aus, dass er zu sich selbst steht, zu seinen Stärken und Schwächen. Gewissermaßen im Einklang mit sich selbst, und das spürt auch die Umwelt. Und jedes Gegenüber.

Authentizität bedeutet auch gemachte Fehler zu erkennen , sich dem Moment oder dem vermeintlichen Fehler anzupassen und schlussendlich zu verändern. Veränderung des eigenen Denkens und der eigenen Handlungen durch Selbstreflexion ist Teil der echten Entwicklung. Der Schlüssel? Achtung und Respekt vor dem Gegenüber und vor sich selbst.

Die authentischsten Gegenüber sind unsere Tiere. Ausnahmslos. Ein weiterer wichtiger Halt bei der persönlichen Glücksreise ist die Wertschätzung. Wertschätzung bedeutet nicht nur Dinge, sondern vor allem sich selbst wertzuschätzen. Wohlwollend und verzeihend. Vermeintliche Fehler oder Makel im Lebensfluss entpuppen sich oft als wahre Wegbereiter und die Möglichkeit zu wachsen. Die für mich wichtigste Erkenntnis ist weich zu bleiben, wohlwollend, wertschätzend mir selber gegenüber, auch wenn gefühlt „ Die Hütte brennt“ .

Einen wichtigen Schritt in diese Richtung habe ich einem sehr besonderen Pferd zu verdanken. Habakuk. Charakterlich eins der stärksten Pferde die ich jemals kennenlernen durfte. Doch nur wenn ich bei seinen Eskapaden ganz weich und immer wertschätzend ihm gegenüber agiert habe (und damit natürlich auch mir gegenüber), ist er bereit zuzuhören und reagiert auf kleinste energetische Veränderungen. Bin ich im wenig wertschätzenden Außen, schalte das Ego nicht aus, bekomme ich umgehend eine dementsprechend wenig wohlwollende Antwort von Ihm.

Ein anderer wichtiger Begleiter, der mich tiefe Ruhe zu wertschätzen und zuzulassen lehrte ist Deus. Ein fast 1000 kg schwerer und 1,70 m  grosser Braunviehochse.Die tiefe Ruhe und Sicherheit die er ausstrahlt, sich seiner Kraft sehr bewusst, hüllt mich wie in einen schützenden Umhang ein.Alle meine Tiere begleiten nicht nur mich, sondern helfen auch anderen Menschen ihre innere Mitte wieder zu finden. Somit sich wieder selber wertzuschätzen.Jeder in seinem eigenen Tempo und auf seinem eigenen individuellen Weg.