versus methodische Erziehung versus Konditionierung.
Am Samstag ist Lalü bei uns eingezogen. Nanü, was ist denn ein Lalü?
In meinem Falle ist Lalü ein 9 Wochen altes Mischlingsmädchen, schwer zu schätzen, was es mal werden will, wenn es groß ist. Also ein Hundemischlingmädchen. Ziemlich spontane Entscheidung zugegeben, so wirklich passt gerade kein neuer Hund in mein Leben.
Dachte ich.
Gesundheitlich schon länger angeschlagen wollte ich nun erstmal „eigentlich“ einen neuen Plan fürs Ganze haben. Aber wie das mit Plänen so ist. Meist hat das Leben einen ganz eigenen Plan bereit.
Mit Lalü beginnt natürlich auch wieder eine intensive Zeit. Erziehung. Was darf sie? Was darf sie nicht? Was muss ein Welpe überhaupt schon müssen?
Da war sie dann wieder, die Frage wie erziehst Du denn? Wie machst Du das, das Deine Tiere so eine enge Bindung zu Dir haben? Ich behaupte mal ganz kühn, weil ich einen geschützten Rahmen vorgebe, auf die Bedürfnisse des jeweiligen Gegenübers schaue und nicht nach starren Methoden arbeite.
Meinen Tieren die Möglichkeit von Fehlern zugestehe. (mir im übrigen auch). Mich selbst reflektiere und auch vermeintlich vertrackte Situationen mit einem Lächeln und Weichheit annehme und sie dadurch leichter mache und im besten Falle positiv auflösen kann. Und ja, jede Spezies hat natürlich ihrer Art gemäße Verhaltensweisen, die es gilt mit einzubeziehen.
Wir handeln aus dem Gefühl. Bis etwas dazwischen kommt, das sich Erziehung nennt. ( Vera F. Birkenbihl)
Wenn wir aber auf die Beziehungs- bzw. die Bindungsebene zwischen Mensch und Tier schauen wird schnell klar, dass da gar nicht so große Unterschiede bei den verschiedenen Spezies sind.
Es geht immer um Kommunikation, Sicherheit, Führung durch Souveränität und Beziehung. Denn wer sich sicher fühlt und auf seiner Ebene gesehen wird, hat die stressfreie Möglichkeit zu lernen. Und bindet sich gerne.
Wir Menschen haben ja gerne den Anspruch zu kontrollieren, erziehen ganz viel an unseren Tieren herum. Oft mit mäßigem Erfolg. Da wird dann auch gerne mal blumig erklärt, das das Tier diesen oder jenen Charakterzug hat und darum deutlich härter angefasst werden muss. In den meisten Fällen ist dies jedoch ein Trugschluss, da das Tier nur seinen Anlagen gemäß auf sein menschliches Gegenüber reagiert.
Reizthema Dominanzprobleme.
Ich füge hier einmal ein paar Zitate der wunderbaren Hundetrainerin Charly Arzberger Scott an:
(Diese Zitate sind meiner Meinung nach nicht nur für das Trainining von Hunden, sondern auch von Pferden oder Rindern passend)
Ein Individuum kann sich gegenüber einem anderen dominant verhalten, aber nicht grundlegend dominant sein !
Arten und Formen von Beziehungen (Freundschaft/Nutz, bzw. Zweckbeziehung, usw.) sind in einer Hundegruppe genauso vielfältig wie bei Menschen – lineares Ranggefüge kann vorkommen
„Dominant“ ist derjenige, der seine Bedürfnisse situativ gegenüber einem anderen Individuum durchgesetzt hat.
Und noch ein Zitat, diesmal von mir :
Für mich viel wichtiger ist der Mensch. –
Im Dialog mit dem Partner Pferd. In diesem Dialog
werden keine Vorgaben gemacht, wie etwas
geschehen muss. Sondern gefühlt, gewartet und
individuell gehandelt und reagiert. Aufeinander
geachtet, im KontaktAuszug aus meinem Buch „Im Dialog mit Nelli“
Mein Tipp? Raus ausm Kopp, rein ins Herz.
Genießt das Leben mit Euren Tieren und erfreut Euch aneinander.